Maike Kleber

Sticken reguliert die Atmung

Es ist nicht möglich hektisch zu sticken.
Werde ich schneller gerate ich in Gefahr von der Nadel gestochen zu werden, oder das Muster zu verpatzen.
Sticken sorgt dafür, dass ich mich Stich um Stich auf das Wesentliche konzentriere.
Ähnlich wie beim puzzeln muss ich gründlich schauen und probieren.
Das Schöne am Sticken ist, dass mir die unterschiedlichen Garne eine sehr breite Palette an Farben bescheren. Wie die Maler darf ich aussuchen, probieren und entscheiden, welche Farben ich benutzen werde.
Das Sticken sorgt für ein hohes Maß an Kreativität.

Vor der Farbauswahl steht die Idee für das Motiv.
Ich arbeite so gut wie nie mit käuflichen Vorlagen.
Angeregt durch die feinen, ausdrucksstarken Zeichnungen von Heike Schader kam mir die Idee mir etwas von ihr auf Stramin zeichnen zu lassen. Die Zeichnung wird somit meine Stickvorlage. So auch geschehen bei der Künstlerin ,,durbahn“. Wir tauschten Kunst. Da sie eine Stickerei von mir haben wollte, durfte ich mir ein Bild von ihr als Stickvorlage zeichnen lassen. Darüber lasse ich mich für meine Motive von Augenblicken und Dingen, die mich bewegen, inspirieren. Das Sticken wird für mich zur Ausdrucksform.
Besonders liegt mir als Beispiel dafür meine Stickerei der Flagge der Demokratischen Republik Kongo am Herzen. In einem Bericht des Senders ,,Deutschland Radio“ hörte ich von der schrecklichen Situation von Frauen in Ost Kongo. Ein Detail dieser Informationen habe ich in die Flagge gestickt.

In der Ausstellung zeige ich:

• Der Dackel (Zeichnung: Heike Schader / Stickerei: Maike Kleber)
• Der Frühling (Zeichnung: Heike Schader / Stickerei: Maike Kleber)
• Die Drächin (Zeichnung: duhrban / Stickerei: Maike Kleber)
• Die Flagge der Demokratischen Republik Kongo – eigene Interpretation